Lösungsorientierte Kurzzeittherapie

Lösungsorientierte Kurzzeittherapie beschäftigt sich mit dem Entstehen und Entwickeln von Lösungen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den Wünsche, Ziele und vorhandenen Ressourcen, die Sie bereits mitbringen. Die Therapie unterstützt dabei, diese wieder mehr wahrzunehmen und zu nutzen. Alternativen zu bisherigem Verhalten oder Überzeugungen werden gesucht.

Warum Kurzzeittherapie?

Vereinbaren Sie eine Psychotherapie mit tiefenpsychologischer Ausrichtung, werden oft 50 oder mehr Stunden veranschlagt. Bei psychoanalytischer Ausrichtung sogar 100 und mehr. Auch hier sprechen manche Therapeuten von Kurzzeittherapie, schließlich könnten Sie auch 180 Stunden vereinbaren. Nur die lösungsorientierte Kurzzeittherapie hat das Wort Kurzzeit schon im Titel und der Name ist tatsächlich auch Programm. Aber was ist damit gemeint?

Tatsächlich gibt es Situationen, in denen wenige Termine ausreichen. Hierbei geht es zum Beispiel darum, sich Klarheit über eine Situation zu verschaffen, neue Perspektiven zu bekommen oder eine Belastung zu verringern.

Das Prinzip:

Bei klassischen Themen (wie zum Beispiel Verlustängste, Depressionen, Ängste, Druck und Überlastung usw.) ist es gut, wenn man sich Zeit nehmen kann. Im Unterschied zu den oben genannten Therapieformen geht die lösungsorientierte Kurzzeittherapie davon aus, dass die Veränderung zu großen Teilen ausserhalb der Therapiesitzung passiert. Sie nutzen die Termine um zu neuen Sichtweisen und Ideen zu kommen und die Zeit zwischen den Terminen, dieses umzusetzen.

Daher ist es verständlich, dass es nicht zwingend notwendig ist, zwei Mal in der Woche einen Therapietermin zu haben. Im Gegenteil. Beobachtungsaufgaben, Verhaltensänderungen und neue Kommunikationsregeln brauchen Zeit um geübt zu werden und Gelegenheiten um diese anzuwenden. In der Praxis könnte es dann zum Beispiel so sein, dass Sie in einem Zeitraum von 12 Monaten alle drei Wochen einen Termin haben. Oder aber Sie kommen 6 Monate lang alle zwei Wochen, oder zwei Jahre lang zunächst öfter und zum Ende hin nur noch alle drei Monate. So individuell wie jede Klientin und jeder Klient, so individuell gestaltet sich ihr Therapieprozess. Die meisten Klienten entwickeln schnell ein gutes und passendes Gespür dafür, welcher Abstand sich richtig anfühlt.

Die Grundhaltung:

Veränderung findet ständig statt und lässt sich nicht aufhalten. An dieser Stelle setzten die Systemische und die Lösungsorientierte Kurzzeittherapie an. Kleine (Verhaltens-) Veränderungen können sich auf alle auswirken und so zu einem Unterschied beitragen. Zu wissen, wie ein Problem entstanden ist, ist oft nur ein erster Schritt zur Lösung. Es werden daher viele verschiedene kreative Methoden benutzt um die aktuelle Situation zu verändern. Das, was gut funktioniert wird weiter verfolgt, anderes wird durch neue Ideen ersetzt.

Die Vergangenheit ist dabei ein wichtiger Partner auf dem Weg in die Zukunft. Hier liegen ihre Talente und Fähigkeiten die (wieder) nutzbar gemacht werden können. Die Idee der Lösungsorientierung schließt Vergangenes nicht aus, sondern gibt ihm seinen Platz. Damit ist dann Zeit und Raum für die Gegenwart (in der Sie ja schließlich leben) und die Zukunft (in die Sie gehen werden).

Der Blick in die Zukunft soll Sicherheit geben, Zuversicht und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Ausserdem versuchen wir, passgenaue und viele Möglichkeiten zu eröffnen. Die Methode der Lösungsorientierung wird oft als verblüffend „leicht“ empfunden und der Humor als angenehm. Geschätzt wird auch die Klarheit dieses effektiven Verfahrens. Und schließlich ist eines der Grundprinzipien: „Repariere nichts, das nicht kaputt ist.“

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